Isa mit Wohnmobil und Hund in Schweden. Teil 3: Dalarna, Nordschweden und der Heimweg

 

Gastartikel | Isa schreibt eigentlich auf isaswomo. Aber ich konnte sie überzeugen auch für Schweden und so etwas aufzuschreiben. Warum? Weil sie mit Wohnmobil und Hund Milla vier Monate im schönen Schweden unterwegs war. Wie es ihr erging und was sie erlebt hat ist so ausführlich geworden, dass dabei die Artikelserie Isa in Schweden entstanden ist! Ich freu mich sehr, vielen herzlichen Dank, Isa! Im ersten Teil berichtete sie von ihrer Reiseplanung, der Überfahrt von Deutschland nach Schweden und die ersten Tage in Trelleborg. Im zweiten Teil ging es um die Zeit in Stockholm und ihre Erfahrungen unterwegs. So gings für Isa und Milla mit Wohnmobil in Schweden weiter:


Schwedische Landschaft: Wiesen, See, Hütte und Wolken

Nach den tollen Tagen in Stockholm ging es immer und immer weiter hoch in den Norden, vorbei an Falun in Dalarna mit seinem Bergwerk, in dem die Farbpartikel der typischen roten Schwedenhäuser abgetragen werden. Ganz in der Nähe dieses Bergwerks gibt es einen Badesee, an dem man sehr gut mit dem Womo frei stehen kann.


Es ging immer weiter die Höga Kusten entlang, an Umea vorbei bis hoch nach Lulea.
 Ein tolle Zeit, in der ich viel erlebt habe und vor allem nur das getan habe, wonach mir war!


In Lulea stand ich insgesamt drei Tage. Ich habe es dann leider etwas übertrieben, indem ich Handy und Laptop mehrfach vorne am Zigarettenanzünder geladen habe... Was bedeutet, dass die Starterbatterie angezapft wurde. Schon ganz schön dämlich und keine gute Idee. Am dritten Tag wollte ich los und es machte nur noch krrrrrrrr, krrrrrrrrr und das war es.... Batterie leer...


Zum Glück gibt es ja ADAC plus. Ich muss mal wieder sagen, egal wie viel Dreck der ADAC in Sachen Preisverleihung am stecken hat, der Service war mal wieder 1 AAA plus! Ich stand nämlich leider zu dem Zeitpunkt nicht direkt in Lulea (das wäre ja einfach) sondern vor der Stadt an einem See, mitten im Wald. Nach dem Motto am dritten Baum links...

 

Ich konnte dem ADAC nicht genau sagen wo ich da stand, aber zum Glück war es nach meinem OK, für den ADAC Mitarbeiter möglich mein Handy zu Orten. Und so kam 1,5 Stunde später ein deutsch sprechender Pannendienst, der mir mal eben Starthilfe geben konnte und alles war wieder oki doki. Puhhhhhhh, zum Glück :­).

 


Nochmal 1,5 Stunde später klingelte mein Handy erneut, der ADAC Mitarbeiter war nochmal in der Leitung: Ob alles ok wäre oder ob ich noch weitere Hilfen (Werkstatt, Hotel, oder, oder, oder) brauche? Ein absolut super Service... Auch das muss ja mal gesagt werden.

Lulea war der Punkt, an dem es für mich wieder zurück gehen sollte. Ich hatte einfach keine großen Ziele mehr auf meiner Liste, die noch nördlicher lagen. Erst hatte ich mit dem Gedanken gespielt, durch Norwegen wieder Richtung Süden zu fahren. Aber die deutlich höheren norwegischen Preise waren es mir einfach nicht wert. Zumal mir Schweden so gut gefiel und ich auf dem Weg zurück in den Süden noch sooo viel sehen und erkunden wollte, ging es nach gut 2 Monaten langsam wieder zurück in südlichere Gefilde.


Mein erstes wichtiges Ziel auf dem Weg zurück war Östersund. Ich sehe im Winter soooo gerne Biathlon im TV und darum wollte ich unbedingt einmal in Östersund an der Biathlon Strecke stehen... Zwar mitten im Hochsommer.... aber schön war es dennoch! :­)


 

Danach ging es über Mora und den Siljansee, in Richtung Torsby und Karlstadt zum Vänernsee und weiter nach Motola (und der spannenden Nacht mit den Anglern) zum Vätternsee.

 

Es ist schon beeindruckend, wenn man stundenlang am Ufer von ein und demselben See entlang tuckert. Wenn man an diesen riesen Seen steht, hab ich zumindest immer das Gefühl es könnte auch genau so gut ein Meer sein. Diese Zeit an/zwischen den beiden Seen waren nochmal ganz besonders schöne Tage. Es gibt in diesem Bereich viele, viele Möglichkeiten um frei zu stehen.

 

Für alle Leute, die mit dem Wohnmobil in Schweden freistehen möchten, schaut euch auf der Karte nach kleinen Stichstrassen um die zum See hin führen.... Fast immer sind am Ende dieser Straßen, kleine ruhige Parkplätze, auf denen man abends, wenn die normalen Leute wieder zuhause sind, wunderbar ungestört nächtigen kann...

Blick auf Seen in Dalarna Schweden im Abendlicht

Vom Vätternsee ging es weiter an der Westküste entlang. Immer Richtung Süden. Allerdings gab es da noch ein aaaaaabsolutes MUSS, worauf ich mich schon von Beginn der Schwedentour an gefreut habe. Und irgendwann war es dann endlich soweit...

 

GEKAS!!! 
Gekas ist der größte Supermarkt der Welt... Ein absoluter WAAAAHHHNNNSSSIIINNN!!!! Wenn ihr auch zum erstenmal unterwegs seid zum Gekas Gelände, wundert euch nicht wenn ihr eeeewig über Landstrassen fahren müsst und weit und breit nichts von dieser großen Anlage zu sehen ist. Ihr seid bestimmt richtig. Erstaunlicherweise gibt es (soweit ich es gesehen habe) KEINE direkte Autobahn Abfahrt oder so (und das bei so einem rieeeeesen Gelände). Nöööö, man muss immer schön langsam und entspannt über die Landstrasse tuckern.


Am Ende des Gekas-Gelände, gibt es dann aber sogar einen extra Wohnmobil-Stellplatz (es gibt auch einen ausgebauten Campingplatz). Ich stand allerdings auf dem Platz für Wohnmobile. Damit man nicht weit laufen muss, fahren alle 20 Minute spezielle Shoppingbusse bis zum Eingang des Marktes. Wirklich, wer eben Zeit hat, sollte sich dieses Shoppingparadies unbedingt mal ansehen... Es gibt ein eigenes Gekas Hotel, es gibt eine Gekas Hundebetreuung... Ja, es gibt sogar eigene Navigationsgeräte die man an die Einkaufswagen klemmen kann, die einen dann durch den Markt leiten (mal ganz abgesehen von Rollstuhl-Einkaufswagen, kleinen Elektroauto-Einkaufswagen und insgesamt 65 Kassen, an denen man bezahlen kann)...


Ich war begeistert, aber auch ganz schön überfordert mit diesen Massen an Menschen und Produkten. Insgesamt 2,5 Tage war ich immer wieder stundenweise im Markt. So lange brauchte ich auch, um mir wirklich alles anzusehen.
 Geshoppt wurde natürlich auch :­) ! Meine Familie hat sich über jede Menge Mitbringsel gefreut, ich mich über eine wunderschöne, warme Winterjacke (mitten im Hochsommer!!! ;­) ) und mein Portmonee über die günstigen Preise. Die Produkte sind im Vergleich zum übrigen Land nochmal um einiges günstiger. Es soll sogar schwedische Familien geben, die einmal im Jahr extra zu Gekas reisen um dann dort, bewaffnet mit einer Liste, sämtliche Geschenke und Produkte für ein ganzes Jahr zu kaufen, weil es so viel günstiger ist.


Nur Milla... Die musste seit Wochen zum ersten Mal wieder allein im Wohnmobil bleiben. Die Hunde-Prinzessin war erst gar nicht so von meiner Gekas Idee überzeugt, ihr wäre ein See im Wald bestimmt lieber gewesen. Aber nach einem Stück Geweih, von was auch immer, als Mitbringsel wurde auch sie zum Gekas Fan :­)

 

Nach drei tollen Shopping-Tagen ging es für uns wieder weiter... Nächstes großes Ziel war Malmö. 
Wir hatten das Glück, dass an diesen Tagen in Malmö gerade der Christopher Street Day lief und am nächsten Tag ein großer Triathlon. So hatten wir nochmal einige ganz besondere Tage zum Abschluss der Schwedenreise mit Wohnmobil.

 

Denn von Malmö aus sollte es wieder zurück nach Hause gehen. Allerdings auch diesmal nicht über die Öresundbrücke und Vogelflugroute (also von Deutschland nach Dänemark und dann nach Schweden bzw. andersherum) sondern wieder mit der Fähre. Darum sind wir als allererstes nachdem wir im Stadtgebiet von Malmö angekommen sind, zum Hafengelände gefahren.

 

Hier habe ich noch einen tollen Tipp für euch: Sollte es euch so gehen wie mir, dass ihr nicht unbedingt an einem speziellen Tag wieder zu Hause sein müsst, dann fahrt einfach zum Fähranleger (diesmal war es Finnlines) und kauft dort eure Tickets. Ohne vorher zu reservieren o.ä.!

 
Ich habe am Schalter nur gesagt, dass ich irgendwann in den kommenden Tagen zurück fahren möchte, einen Hund und das Womo dabei habe und preislich möglichst günstig fahren möchte.
 Was dann kam war wirklich toll.

 

Ich dachte ja schon meine Hinreise wäre durch den Frühbuchervorteil günstig gewesen. Da hatte ich knapp 160 Euro gezahlt, samt Womo, Hund und Heimtierkabine (die Kabine war allerdings mehr Loch als Kabine, trotzdem war ich sehr froh sie auf dem Hinweg zu haben, weil mir ja so fürchterlich schlecht war). Auf dem Rückweg mit Finnlines von Malmö nach Lübeck habe ich sage und schreibe 78 Euro gezahlt... Für Milla, das Womo und eine 1A Luxus-Außenkabine!


Das einzige, die Fähre fuhr 3 Tage später und nachts um 2 Uhr los... Das war natürlich keine super tolle Zeit, aber bei dem Preis war mir die Zeit gleich und ich konnte ja in meiner Luxus­-Kabine schlafen. 
Auf der Fähre waren noch Restplätze frei und dadurch wurde es so extrem günstig!

 

Nach diesem Schnäppchen ging es dann aber weiter in die Malmöer Innenstadt. Erst ein Käffchen, dann eine Stadt Besichtigung und dazu die “Christopher Street Day Parade” schauen. 
Danach ging es zurück zum Womo und ich habe uns einen Platz zum nächtigen gesucht. Man kann die Parkplatzsituation in den schwedischen Städten (jetzt mal abgesehen von dem absoluten Zentrum von Stockholm vielleicht,) nicht mit Deutschland vergleichen. Ich weiß nicht genau ob es daran liegt, dass es weniger Autofahrer gibt oder einfach mehr Parkplätze. Egal in welcher Innenstadt ich war, ich hatte nie Probleme einen großen Parkplatz für “ die Omi” (mein Wohnmobil) zu finden! Niergendwo!!! Ich habe einfach immer auf meinem Navi nach einem Citynahen Parkplatz gesucht und es waren immer genügend Plätze frei, um ganz problemlos das große Womo parken zu können. Das verlief also vollkommen entspannt!


Jetzt aber noch ein letzter Tipp zum Freistehen in Malmö: Solltet ihr dort auch mal einen Wohnmobilplatz suchen, auf dem ihr übernachten könnt. Es gibt in Malmö einen ausgewiesenen Stellplatz. Dieser ist allerdings echt teuer, sehr eng und “unschön”... 
Fährt man allerdings die Strasse, an der der Stellplatz liegt noch etwas weiter (ich würde jetzt mal auf ca. 2 km tippen), immer in Richtung Öresundbrücke (die schon weit zu sehen ist), gelangt man zu einem Parkplatz und Freizeitgebiet (Picknick Wiesen, Minigolf, Beachvolleyball usw) direkt am Meer. Das ist der Bereich Strandgatan/Sommervägen in Malmö. Dort kann man kostenlos suuuuuuuuper stehen, nebenan stehen meist noch zwölf weitere Wohnmobile und man hat nachts einen tollen Blick auf die die beleuchtete Öresundbrücke. Das ist ein ganz super Platz, an dem bisher das wildcampen auch noch nicht verboten ist (was ja mittlerweile gerade in den großen Städten häufig ein Problem ist).

Abendrot am See in Schweden mit Holzsteg

Nach zwei schönen letzten Tagen, ging es dann in der Nacht auf die Fähre und zurück in die Heimat. Diesmal allerdings direkt von Anfang an mit dem Medikament gegen Reiseübelkeit. :­)

 

Nachdem wir gute sieben Stunden später (diesmal ohne Übelkeit, aber furchtbar frierend durch Schlafmangel) in Lübeck angekommen waren, bin ich noch bis zum Stellplatz in Bad Schwartau durchgefahren und habe dann dort den halben Tag verschlafen.
 Dann dauerte es noch 1,5 Tage bis wir die Grenzen zum Ruhrgebiet erreicht hatten und nur wenige Minuten bis Milla, die Omi und ich nach knapp vier Monaten in Schweden wieder zu Hause vor der Tür standen.

 

Es war eine uuuuuuunglaublich schöne Zeit!
 In den 4 Monaten bin ich knapp 15000 km gefahren, hatte einmal Besuch vom ADAC und brauchte ca. eine halbe Flasche Motoröl.

 

Ich hatte so gut wie keine Probleme mit Mücken, wenn überhaupt dann eher mal mit diesen kleinen Gewitterfliegen.

 

Ich war begeistert von den schwedischen Supermärkten und ihren Gemüseabteilungen (Salat wird im Topf verkauft!), war absolut fasziniert wie nett und ordentlich die Schweden sind und bis auf die sehr hohen (Hauptsaison-) Campingplatz-Preise, hat Schweden doch fast deutsche Preise.

 


Ich war so gut wie nie außerhalb essen, habe mir allerdings häufig eine Kaffee-Pause im Café gegönnt, habe bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen (zum Wäsche waschen z.B.) nur frei gestanden und konnte so deutlich die Kosten reduzieren. Ansonsten habe ich eigentlich auf nichts wirklich verzichtet, allerdings schon auf die Preise geachtet. Ich möchte hier keinen genauen Betrag nennen, kann aber so viel sagen das die 4 Monate Schweden insgesamt, mit allen Kosten (also Sprit, Fähren, Lebensmittel usw.) ungefähr so viel gekostet haben wie zwei Thermomix zum Normalpreis.

 

Die Schwedenreise mit Wohnmobil und Hund war eine Zeit die ich nie missen möchte und die ich auch nie vergessen werde... Schweden war wirklich so etwas wie “der Sommer meines Lebens” (zumindest bisher.)

 

Schweden ist für Wohnmobilisten ein absoluter Traum und für mich persönlich ist es das schönste und freundlichste Land das ich bisher jemals kennen gelernt habe.


Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir einfach, ich stehe euch gern zur Seite...

 

Liebe Grüße und bleibt gesund.


Adjö eure Isa !


Ich bin Isa, 31 Jahre, mittlerweile seit einigen Jahren berentet und darum Vollzeit-Bloggerin. Vor einigen Jahren habe ich mir den Traum vom eigenen Wohnmobil erfüllt und reise seitdem als Alleinfahrerin durch Deutschland und Europa. Auf isaswomo schreibe ich rund um die Themen Alleinfahrer, Wohnmobil, Camping, Outdoor, Tipps und Tricks, Tourbücher, Stellplatzhinweise...

Ich freue mich wenn Du bei mir vorbei schaust und hoffe wir lesen uns !


 Text und Fotos: Isa Speckmann

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Danke fürs Lesen!

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