Typisch schwedisch - Meine Top Ten

Typisch schwedisch - Meine Top Ten

 

Was ist eigentlich typisch Schwedisch? Von Deutschland aus, hätte ich mit Bullerbü (ich liebe die Astrid Lindgren Kindergeschichten!), Ikea, Elchen, Dunkelheit und Nordlicht geantwortet. Und obwohl diese natürlich Teil schwedischer Lebensart sind, schafft es mittlerweile nur noch einer der Punkte in meine Typisch schwedisch - Top Ten Liste. Hier ist sie:

Ferienhäuser

Jeder Schwede der etwas auf sich hält, besitzt eins und ist stolz darauf. Sein schwedisches Ferienhaus, die stuga. Es wird kontinuierlich daran herumgebastelt, geändert, verbessert, angebaut. Gern bietet er sein Häuschen auch Gästen an und lässt sich mit Lobgesängen auf sein Hüttchen bezahlen.

Rotes Schwedenhaus mit Herbstkulisse

Lagom

Für dieses Wort gibt es keine direkte Übersetzung ins Deutsche. Wenn in Schweden etwas lagom ist, dann ist es „genau richtig“. Nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu wenig, nicht zu viel. Lagom eben! Sehr typisch im schwedischen Sprachgebrauch.

Wildcampen

Einer meiner Favoriten unter den typisch schwedischen Dingen! Das Wildcampen. Gefällt es mir irgendwo oder bin ich zu müde zum weiterreisen, kann ich es mir -erlaubt- einfach an Ort und Stelle bequem machen und die Nacht verbringen. Ob mit Zelt oder Auto. Es gibt natürlich auch Campingplätze, die mit fließend Wasser, Elektrizität und solchem Kram aufwarten. Aber hey, es macht auch Spaß mal etwas simpler und vor allem günstiger unterzukommen, oder? Was man dabei beachten sollte und was es mit dem Jedermannsrecht auf sich hat kannst du hier nachlesen: Das Allemansrätten.

Jantelagen

Das Jante-Gesetz ist ein Begriff für ein bestimmtes Verhalten. Nicht nur in Schweden, sondern in ganz Skandinavien. Es gibt an, wie man sich seinen Mitmenschen gegenüber verhalten und darstellen sollte. Nämlich möglichst klein. Möglichst normal. Möglichst lagom. Auf keinen Fall aber, darf man sich für besser, klüger, oder wissender halten. Ungefähr nach dem Motto: Wir sind alle gleich, keiner ist besser als ein anderer.

Fika

In Schweden ist es Gang und Gäbe sich regelmäßig (gern auch mehrmals täglich!) zum fika zu treffen. Das würden wir wohl am ehesten mit "Kaffeekränzchen" übersetzen. Man trifft sich zum quatschen, trinken, essen. Am liebsten spontan. In Göteborg habe ich herausgefunden, was ganz traditionell mit auf den Fika-Tisch gehört: Traditionelles Fika in Göteborg (mit Café-Empfehlungen!). Denn es gibt weit mehr leckere schwedische Süßigkeiten als die allseits beliebten Zimtschnecken.

Typisch schwedisches Fika Gebäck und Torten

Mücken

Ein Punkt der definitiv nicht zu meinen Favoriten gehört. Im letzten Sommer war ich so ungeschickt Leggins zu tragen statt einer weiteren Hose. Die kleinen Biester freuten sich über den leichten Zugang zu meinem Blut und der anliegende Stoff sorgte für unbremsbaren Juckreiz. Da ich im allgemeinen stark auf Stiche aller Art reagiere, bin ich noch Wochen später mit rot-blauen Beinen durch die Gegend gewandert. Mücken in Schweden: Nicht schön, aber leider sehr typisch.

Beeren

Insgesamt wird in Schweden gern süß gegessen. Das geht mit den berühmten Zimtschnecken „Kanelbullar“ los und hört eigentlich mit nichts auf. Vor allem Beeren sind Bestandteil fast jeder Mahlzeit. Ob nun warmgemacht als Soße zum Eis, als Marmelade zum Frühstück, oder als Beilage zu Gemüse, Fisch und Fleisch; Eigentlich stehen sie immer in irgendeiner Form mit auf dem Tisch. Besonders beliebt sind Blaubeeren und Preiselbeeren. Eher unbekannt, aber unter meinen Favoriten: Die Moosbeeren!

"Bitte nicht in die Augen schauen."

Schon bei meinem ersten Schwedenbesuch ist mir aufgefallen, dass mit Fremden sehr anders umgegangen wird, als ich das aus Deutschland gewöhnt bin. Wenn mir jemand entgegenkommt, relativ egal wo, schaue ich ihn meistens an. Manchmal lächle ich auch. Wenn ich das hier tue, wird entweder beschämt oder sogar empört weggeschaut. Wenn es denn überhaupt bemerkt wird. Normal ist es, andere Menschen die man nicht kennt, zu ignorieren. Die Blicke werden spätestens dann gesenkt, wenn man sich am nächsten ist. Man schaut sich nicht an und grüßen tut man schon gar nicht. Wenn doch, hat man sich in Null-Komma-Nix als Ausländer geoutet. Fühlt sich erstmal komisch an. Muss ich mich noch dran gewöhnen.

Das ist natürlich nicht immer und nicht überall gleich. In der Stadt ist es zum Beispiel stärker ausgeprägt als in ländlichen Gegenden!

Absolut typisch schwedisch: Elche

Gehören für mich weiterhin auf die Liste. Überall hängen die bekannten Schilder an den Straßen, Freunde quatschen über Elchjagden (die sind ungemein populär hier!) und immer wenn ich unterwegs bin, halte ich Ausschau nach ihnen. Manchmal mit Glück.

Elch in Schweden

Surströmming - Vergammelter Fisch

Jupp, richtig gelesen. Ein in Salz eingelegter Hering, der im Sommer monatelang rumfermentiert und dann als Delikatesse deklariert wird. Sein Gestank ist recht schauerlich und es kann eine Kündigung hervorrufen, sollte man ihn in der Wohnung öffnen. Hier gibts eine anschauliche Beschreibung dazu. Natürlich habe ich mich nicht gescheut und Surströmming selbst probiert!

Wie siehts bei dir aus? Was ist für dich "typisch schwedisch" und was sind in deinen Augen typisch schwedische Dinge?

Text: Rike Jütte

Fotos: Arne Gerken und Rike Jütte

 

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Danke fürs Lesen!

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