Norrfors und Umgebung - Von Stromschnellen, alten Häfen und Nilpferd-Bäumen

Norrfors bei Umeå.

 

Etwa 15 Kilometer westlich von Umeå liegt Norrfors. Ein kleines, zauberhaftes Dörfchen mit typisch schwedischen Häusern und Höfen, einer Fischfarm und einem imposanten Kraftwerksdamm. Norrfors gehört zum Kreis Umeå in der Region Västerbotten in Nordschweden. Hier kann man nicht nur einen geschichtlichen Stegspaziergang unternehmen, sondern auch die nördlichsten Felszeichnungen (Petroglyphen), den ältesten Hafen Umeås, sowie ein Baum-Museum besuchen. Die Wege entlang des Flusses und die Stromschnellen, nach denen das Örtchen benannt ist, sind wunderschön und wenns warm genug ist, kann man sogar baden!

Norrfors´ Felszeichnungen - Hällristning

Schon vor über 4000 Jahren war Norrfors ein Treffpunkt für Jäger und Sammler der Umgebung, die gemeinsam in der Flussmündung Lachse fischten. Sie hinterließen ihre Geschichte in Form von roten Zeichnungen auf den Steinen.

 

1984 entdeckten Archäologiestudenten die ersten Felszeichnungen in Norrfors. Mittlerweile wurden 97 gezählt. (Entlang des Flusses sind es einige hundert!)

 

Diese Zeichnungen stellen neben Menschen auch Elche und Boote dar. Vor allem die Elch-Zeichnungen weisen interressante, anatomische Details auf: Zum Beispiel Rippen und Herzen. Wahrscheinlich erzählen die Zeichnungen Geschichten, oder geben Erwartungen wieder. Denn die Elchjagt war, damals wie heute, ein großes Thema in Schweden.

 

Die Felszeichnungen in Norrfors werden auf die Zeit vor 3000 vor Christus geschätzt. Der Fundort war früher eine Insel und die Landhebung ist für den heutigen Standort verantwortlich.

Wandeln auf dem Geschichtspfad




"Stadt der Birken"

Der Weg zu den Zeichnungen führt über einen hölzernen Steg, der auf vielen kleinen Tafeln die Geschichte der Region lehrt.

Zum Beispiel:


- Umeå wurde 1622 gegründet

 

- Nachdem die Stadt zweimal(!) niedergebrannt war (1714 und 1888) wurden 1888 in Umeå 3000 Birken gepflanzt, um vor weiteren Bränden zu schützen. Seitdem heißt Umeå auch:


Das Arboretum Norr - Baum Museum

Neben vielen Informationen über Bäume und ihre typische Vorkommensorte, gibts im Arboretum Norr auch Witziges zu entdecken: Wie den Buddha im Turbinengehäuse des Staudamms, (welches einmal ein Sägewerk antrieb) oder das hölzerne Nilpferd, welches sich nur dem wissenden Auge zeigt.

 


Baggböle Hamn - Mittelalterlicher Hafen?

Vom Baummuseumsgelände kann man unendlich weit den Fluss entlang spazieren. Gar nicht allzu weit ist es zum Baggböle hamn. Was heute ein etwas mickriger Teich unterhalb des Dorfes Baggböle ist, war im Mittelalter vermutlich der erste Hafen Umeås. Von dort betrieben Könige ab dem 14. Jahrhundert Seehandel mit der deutschen Küste. Auch hier hat die Landhebung dafür gesorgt, dass kein direkter Zugang zum Meer mehr besteht.

Norrfors´ Umgebung ist einen Trip wert!

Obwohl die Region ganz viel Informationen auf Schildern preisgibt, kann man sie auch einfach völlig unwissend auf einem Spaziergang oder mit dem Rad erkunden und genießen. Unzählige Jogger nutzen die Wege entlang des Flusses fürs Training. Und wie es in Schweden typisch ist, gibt es viele Grillplätze, -hütten und Aussichtspunkte zum Ausruhen, Essen und Ausschauen. Außerdem gibts süße Strände und wenn man weiß wo man zur richtigen Zeit suchen muss, neben den für Schweden typischen Beeren, sogar köstliche Walderdbeeren (Smultron)!

Text und Fotos: Rike Jütte

Danke fürs Lesen!

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