Günstige und kostenlose Schlafmöglichkeiten für unterwegs

Kostenlose, günstige Schlafmöglichkeiten für unterwegs.
Willi Katz. Foto von Valerie Rousparast.

Mit Auto und Zelt hat man es in Skandinavien durch das Jedermannsrecht sehr leicht an kostenlose Unterkünfte zu kommen: Man darf fast überall in Auto, Zelt oder einfach draußen im Schlafsack übernachten und sich an Pilzen und Beeren bedienen. Aber manchmal ist man ja auch anders unterwegs. Oder es ist zu kalt. Wenn ich nicht mit Auto oder Zelt unterwegs bin, versuche ich immer als erstes über den Freundes- und Bekanntenkreis an Schlafplätze zu kommen.

 
Wenn das nicht funktioniert gibt es weitere Möglichkeiten. Ich stell euch einige vor:

Couchsurfing und BeWelcome

Couchsurfing in Rom
Couchsurfing in Rom

Wenn es ums Schlafen und Menschen treffen geht, ist wohl Couchsurfing.de (das Übernachten auf einem Sofa/Gästebett/einer Isomatte, in der Wohnung eines bis dahin unbekannten Menschens) die bekannteste und schönste Lösung. Die meisten angemeldeten sind aufgeschlossene Menschen, die nicht nur einfach einen Schlafplatz suchen oder anbieten, sondern auch wirklich Interesse daran haben, jemanden kennenzulernen.

Einige möchten (wenn der Alltag es zulässt) Zeit mit ihren Gästen verbringen, gemeinsam etwas unternehmen, oder quatschen. Dafür sollte man sich auf jeden Fall Zeit freihalten. Denn genau darum geht es ja: Einen Austausch und das Kennenlernen neuer Menschen, das Lernen ihrer Geschichte und das gegenseitige Helfen.

Aber nicht immer hat der „host“ viel Zeit für dich. Das ist nicht persönlich zu nehmen, sondern einfach von Alltag, Plänen und Lebensumständen abhängig. Tipps und Tricks zur Umgebung, und zum öffentlichen Verkehr etc. können die meisten trotzdem weitergeben.

Eine Alternative zum couchsurfen, aber noch nicht so bekannt und mit weit weniger Mitgliedern, ist BeWelcome. Bei beiden steht Geben und Nehmen im Vordergrund.

Ob nun Couchsurfing oder BeWelcome, denkt daran, dass es nicht einfach darum geht, ein kostenloses Bett zu bekommen. Gebt etwas zurück! Bringt ein kleines Gastgeschenk, sowie Getränke und euer eigenes Essen mit. Häufig wird zusammen gekocht und gegessen, aber voraussetzen darf man das nicht. Über Hilfe beim Abwasch, Gesellschaft bei der Gassirunde mit dem Hund oder eine Tafel Schoki hat sich noch kein Gastgeber beschwert.

HelpX, WorkAway, Wwoofing

Bei der Arbeit helfen gegen Kost und Logis, Dalarna
Bei der Arbeit helfen gegen Kost und Logis, Dalarna

Wenn du neben einem Schlafplatz und neuen Bekanntschaften auch gern noch etwas zu essen bekommen möchtest, musst du etwas mehr dafür tun. HelpX.net, WorkAway.info und Wwoofing.net bieten, nach Anmeldung auf deren Websites, die Vermittlung von Arbeit im Tausch gegen Kost und Logis.


Beim Wwoofing geht es darum auf Biohöfen auszuhelfen, während HelpX und WorkAway Jobs der unterschiedlichsten Art anbieten. Auch hier sind viele Höfe angemeldet, daneben aber auch Hostels, Hotels, Hausbauer, Familien, Cafés und andere, zum Beispiel kulturelle, Einrichtungen.

Nachtzüge, Nachtbusse, Übernachtfähren

Eine weitere Möglichkeit, die Kosten für eine Übernachtung zu sparen, ist das nächtliche Reisen. Es ist selten teurer, einen Nachtbus oder Nachtzug zu buchen, als die Reise am Tag wäre. Zusätzlich spart man dadurch eine Nacht im Hotel ein. Das geht natürlich nur, wenn es ohnehin weiter gehen soll.

 

Bei dieser Variante ist außerdem zu bedenken, dass das Schlafen eventuell schwieriger und unbequemer sein kann. Wenn am nächsten Tag viel Aufmerksamkeit gefordert ist und man unbedingt ausgeruht sein muss, ist das vielleicht nicht die beste Wahl. Aber das kommt sehr auf den Typ an. Einige können ja in jeder Position, bei jeder Lautstärke und sonstigen Störfaktoren bestens schlafen (ich zum Beispiel), während andere kein Auge zutun würden. Hier muss ich immer an die Story einer Freundin denken, die auf ihre Schlafwagenerfahrung gern verzichtet hätte...

 

Etwas bequemer ist die nächtliche Reise oft auf einer Fähre. Gerade von Deutschland aus kannst du so oft recht günstig nach Skandinavien reisen. Ich bin zum Beispiel schon einmal mit der Fähre über Nacht von Kiel nach Göteborg gereist. Auch andere Fähranbieter fahren nördlich und manchmal heißt die Fährfahrt dann auch gleich Minikreuzfahrt ;-).

Weitere

Es gibt sicher noch einige weitere Möglichkeiten günstig oder kostenfrei an Übernachtungsplätze zu kommen. Da wären zum Beispiel das Housesitting (häufig an die Betreuung eines tierischen Bewohners geknüpft) und AirBnB. Letzteres ist allerdings nicht kostenlos. Oft aber günstig, wenn du ein bisschen herumschaust (und wenn du dich über den Link anmeldest, bekommst du ca. 30 Euro Guthaben geschenkt!).

 

Eine weitere Möglichkeit ist das Schlafen auf Flughäfen. Ich habe mal eine Nacht am Osloer Flughafen verbracht und das war nicht unkomfortabel. Sleepinginairports.net gibt zu dem Thema viele Infos. Grandiose Seite!

Mein Fazit zu kostenlosen und billigen Übernachtungen

Ich habe schon gecouchsurfed, anderen Surfern meine Couch angeboten und für Kost und Logis gearbeitet. Mein Bett habe ich mir in Schlafwagen gemacht und auch in Bussen bin ich nicht erst einmal eingeschlafen. Mit allem habe ich gute Erfahrungen gemacht und finde es ganz toll, dass es diese Möglichkeiten gibt. Vor allem, als Alleinreisender bringt das viele Vorteile: Man findet Anschluss, lernt spannende Menschen kennen und bekommt viele Insidertipps.


Trotzdem finde ich es häufig auch schön, etwas mehr Ruhe zu haben, und im Zelt oder Auto zu schlafen. Ich würde sagen, die Mischung machts!

 



 

Und wenn sich kein Schlafplatz findet:

 

Schlafen, wo man eben gerade ist:

Nickerchen im Forum Romanum...
Nickerchen im Forum Romanum...
Isomattenabdruck nach einer Nacht auf einem Sägespan-Boden...
Isomattenabdruck nach einer Nacht auf einem Sägespan-Boden...
Boots-Nickerchen...
Boots-Nickerchen...

Danke fürs Lesen!

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Habt ihr Erfahrungen mit Couchsurfing, Wwoofing oder Nachtbussen gemacht? Oder schlaft ihr einfach "irgendwo"? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!