Isa mit Wohnmobil und Hund in Schweden. Teil 1: Überfahrt und Ankommen

 

Gastartikel | Isa schreibt eigentlich auf isaswomo. Aber ich konnte sie dazu überreden auch für Schweden und so was aufzuschreiben. Warum? Weil sie mit Wohnmobil und Hündin Milla vier Monate im schönen Schweden verbracht hat.

 

Wie es ihr dabei erging und was sie erlebt hat, ist so ausführlich geworden, dass dabei die Artikelserie Isa in Schweden entstanden ist!

 

Ich freu mich riesig, vielen herzlichen Dank Isa!

Vorhang auf:


Hallo,


ich bin Isa und im vergangenem Sommer war es soweit! Mein absoluter Traum sollte in Erfüllung gehen:

 

"Mit dem Wohnmobil quer durch Schweden fahren."

 

 

Hündin Milla
Hündin Milla

Knapp 4 Monate lang und das Ganze ganz allein...

 

Wobei, nein, nicht ganz allein, meine kleine vierbeinige Freundin Milla war meine ständige Begleiterin.

 

Anfang Juni sollte es los gehen...


Doch schon viele Wochen zuvor, startete die Vorbereitung. Mir war klar, ich wollte relativ zügig in Schweden sein, um dann dort meinen “Traum” zu leben. Somit stand die Fähre zur Anreise schnell fest. Nach viel Recherche habe ich mich für die StenaLine* entschieden. Von Rostock gings nach Trelleborg, samt Heimtierkabine für Milla (auf der Stenaline muss man eine Kabine buchen, wenn ein Hund mit an Bord geht). Dank eines Frühbuchervorteils war ich sehr günstig unterwegs.


Beim Thema vorab Reiseinformationen sammeln, war ich nicht sehr ausdauernd...

Klar, das wichtigste wurde recherchiert (Einreise nach Schweden mit Hund, wichtige Verkehrsregeln und besondere Ziele), aber ich habe mir extra keine genaue Reiseroute vorgenommen.

 

"Ich wollte fahren wie es mir gefällt,

wann ich wollte und wohin ich wollte."


Es gab allerdings zwei Bücher, die mir extreeeem viel gebracht haben. Das waren die Reiseratgeber “Mit dem Wohnmobil durch Süd-Schweden*” und “Mit dem Wohnmobil durch Nord-Schweden*” (beide aus dem Womo Verlag).
 Da ein gedrucktes Buch nie ganz aktuell sein kann, kam es zweimal vor, dass ein im Buch beschriebener Schlafplatz nicht mehr vorhanden war. Aber das waren Ausnahmen. Insgesamt haben mir die Bücher viele tolle Orte gezeigt, die ich ansonsten nicht gefunden hätte, da sie so versteckt lagen.


Anfang Juni ging es also endlich los.

 

"Auf nach Schweden!"



Die Anreise klappte auch relativ problemlos...

 

Da ich durch meinen Rücken nicht sehr lang an einem Stück Autofahren kann, ging es von Dortmund erst nur nach Bad Segeberg. Dort wurde ich von einem wilden Hahn angegriffen, der sich so in meine Womo verliebt hatte, dass er mich nicht rein oder raus lassen wollte... Bis Milla dann dachte: „Dem zeige ich mal wer hier herrscht!“

Dem Hahn ist bis auf einen ordentlichen Schrecken aber nichts passiert! Ansonsten lag der Stellplatz sehr günstig für Pausen auf dem Weg Richtung Norden.


Von Bad Segeberg ging es am nächsten Tag weiter zum Stellplatz in Rostock.

 

Aufgepasst: Ich kann NICHT empfehlen im Rostocker Hafen länger zu stehen bzw. zu übernachten! Natürlich ist es praktisch so nah wie möglich an der Fähre zu stehen, um z.B früh morgens nicht mehr weit fahren zu müssen. Allerdings werden im Hafen Wohnmobile extrem oft aufgebrochen bzw. ausgeraubt!

 

Tipp: Es gibt aber einen ausgeschriebenen, kleinen, netten Stellplatz in einem Rostocker Industriegebiet. Von dort ist man innerhalb von ca. 15 Minuten (sehr früh morgens ohne Stau) am Fähranleger. Ich kann wirklich nur empfehlen, diesen Platz zu nutzen! So hab ich es gemacht und als ich mitten in der Nacht vom Stellplatz los getuckert bin, sind um mich herum noch so einige weitere Wohnmobile mit gestartet. Diesen Platz nutzen also auch viele andere Wohnmobilisten auf ihrem Weg zur Schwedenfähre.

Vor lauter Aufregung war ich natürlich seeeeeehr früh “dran” und stand mit Abstand als Erste in der Reihe der Wartenden, um erst einige Stunden später auf die Fähre auffahren zu dürfen.


Leider schlug dann auch meine Trotteligkeit wieder voll zu. Ich stand in der einzigen Reihe die eigentlich gesperrt war. Aaaaaaaber wo ein Auto steht, stellen sich natürlich noch andere hintenan und so bemerkte ich meinen Fehler erst, als eine Dame von Stenaline wild winkend vor meinem Womo stand und mir klar machte, ich müsse mich ganz hinten in die andere Reihe einordnen.


So kam es, dass ich zwar die erste vor Ort war, aber mit dem aller, aller, aaaaller letzten Womo auf die Fähre auffahren konnte (und demnach auch als letzte wieder runter gefahren bin). Na toll. Aber das war mir dann auch irgendwann egal, denn ich war viel zu aufgeregt um mich zu ärgern. :­)


Nachdem wir endlich auf der Fähre waren und mit Sack und Pack irgendwann die Kabine erreichten, senkte sich auch laaaangsam meine Nervosität. Ich nenne das Zimmerchen auch gerne DAS LOCH (über welches ich aber noch extreeeem froh sein konnte im Laufe der Überfahrt).


Da ich schon immer einen eher empfindlichen Magen habe, dachte ich mir, ich lasse das große Frühstücksangebot auf der Fähre mal lieber links liegen und beschäftige mich besser mit einem trockenen Brötchen und Kaffee. Ich saß gerade in der hintersten Ecke des Schiffsrestaurants (damit ich Milla mit einschleusen konnte) und mümmelte an meinem trockenen Brötchen, als die Fähre langsam die Motoren an ließ. Wir begannen uns zu drehen, um vorwärts aus dem Hafenbecken zu tuckern. Wir waren noch im Hafen, ohne Wellengang, da merkte ich schon, dass mir schlecht wurde. Juhuuuu, 2 Minuten Fahrtzeit waren ja auch schon vorbei und nur 7 1⁄2 Stunden lagen noch vor mir. Ich konnte wirklich nur noch mein Tablett weg stellen, mir Milla schnappen und tieeeeeeef atmend zur Kabine eilen. Ich weiß, eigentlich soll man bei Seekrankheit am besten raus an die frische Luft und auf den Horizont schauen, aber mir war sooooooo schlecht, ich wollte nur noch liegen. Zum Glück hatte ich mir in der Apotheke noch ein Reisemedikament besorgt und dies half auch wirklich gut.


Langsam ging die Übelkeit vorüber, meine Aufregung legte sich und auch Milla wurde ruhiger. Sie war ebenfalls sehr froh, dass wir “ DAS LOCH” reserviert hatten. Die lauten Motorgeräusche und die steilen Treppen auf dem Schiff, hatten schon für ordentlich Panik bei ihr gesorgt. So schlummerten wir beide, aneinander gekuschelt, samt einer Folge „Die drei ???“ auf den Ohren für einige Stunden ein.


Als wir wieder wach wurden, hatten wir noch gute zwei Stunden Fahrt vor uns. Aber da es mir schon deutlich besser ging, waren diese letzten  Stunden der Überfahrt kein Problem mehr und gegen Mittag tuckerten wir gesund und munter (als letzte) von der Fähre.

 

"Da waren wir also, Milla und ich, in Trelleborg in Schweden."

 

Da ich vor Reiseantritt noch überzeugt war, dass ich während der ersten Tage kaum Bargeld brauchen würde, bzw. (laut etlicher Reiseseiten im Internet) am günstigsten auf der Fähre wechseln könnte, hatte ich in Deutschland nur 50 Euro in Schwedische Kronen getauscht. Leeeeeeiiiider konnte man aber auf der Fähre gar kein Geld wechseln.


Der erste Stellplatz, kurz hinter Trelleborg, nahm laut der Campercontact Stellplatzapp (kostenlos und gerade für Auslandsreisen klasse!) nur Bargeld und mit meinen in Deutschland gewechselten 50 Euro konnte ich nicht, wie gewollt, gleich 2­3 Nächte zum “einfühlen” auf dem Stellplatz stehen bleiben. Jedenfalls nicht, ohne nochmal losfahren zu müssen. Zum Glück gab es aber in Trelleborg, direkt hinter dem Hafengelände, auf der anderen Straßenseite eine Wechselstube. Also, Womo auf dem Hafengelände geparkt, im strömenden Regen schnell zur Wechselstube gelaufen, Euro in Kronen getauscht und das auch noch zu einem deutlich besseren Kurs als in Deutschland.

 

"Dann nix wie zurück zum Womo,

raus aus der Stadt, ab zum Stellplatz

und erstmal “ankommen”."

 

Dieser erste Stellplatz in Schweden, nur wenige Kilometer hinter Trelleborg, ist sehr zu empfehlen. Auf jeden Fall ist er viel, viel, vieeeel schöner, als der Stellplatz direkt am Hafengelände der Stadt. Dieser ist extrem laut und hektisch. Hinter den Wohnmobilen verläuft die große Hauptstrasse und vorne sind Teile des Industriehafens angelegt. Der Platz ist wirklich nicht zu empfehlen.



Unserer aber, der Stellplatz kurz hinter Trelleborg, ist da deutlich angenehmer und man muss auch nicht lang fahren. Dieser Platz ist zwar auch nichts ganz Besonderes, aber ein einfacher und gepflegter Stellplatz. Zum Ankommen in Schweden ist er meiner Meinung nach perfekt. Durch ein restauriertes altes Gutshaus, das heute ein Café und Kleinkunsthandel ist, kann man sich toll einleben. Dazu gibt es noch ein paar Tiere zum passenden Bauernhof und hinter dem Gutshaus liegt direkt das Meer. Man kann sehr schön am Meer sitzen, spazieren gehen und vor allem die ersten Zimtschnecken probieren… Hmmmmmm!!! 
Milla und mir ging es in Trelleborg so richtig gut. Alle Panik und Aufregung war verflogen und die Familie zu Hause war auch beruhigt.


"Nun war es an der Zeit Schweden zu erobern !" :­)

 

Erstaunlicherweise fiel mir “das Ankommen” auf meiner Schwedentour extrem leicht. Ich hatte mich im Voraus extra so organisiert, dass ich beruhigt einige Tage auf diesem ersten Stellplatz hätte stehen bleiben können, ohne unbedingt nochmal los fahren zu müssen. Ich hatte also genügend Lebensmittel an Bord (und sogar extra “Seelenfutter” eingepackt), in Rostock auch nochmal sämtliche Tanks bis oben hin gefüllt und auch für Milla alles Notwendige eingepackt.


Auf meinen vorherigen, langen Auslandstouren (zum Beispiel durch Frankreich oder Spanien) fiel mir die Eingewöhnung extrem schwer. Gerade in Frankreich saß ich die ersten sieben­ bis zehn Tage oft heulend im Womo. So, dass ich schon fast wieder auf dem Weg zurück gewesen bin. Warum? Ich kann es gar nicht genau sagen... Irgendwie war es eine Mischung von Heimweh, Überforderung, Angst und der Frage “Was machst du hier eigentlich?”. Nach der ersten Woche war dann aber alles ok. Trotzdem kann ich es nicht anders sagen, die ersten Tage in Frankreich und Spanien habe ich echt gelitten.


"In Schweden war alles anders..."

 

Ich hatte nicht mal für einen Moment, das Gefühl überfordert zu sein. Ich war nicht unsicher und auch das Gefühl von Heimweh konnte mich nicht packen. Ich glaube das lag weniger an mir und meinen Vorbereitungen, als viel mehr an den Schweden selbst, die mir die Eingewöhnung sehr leicht gemacht haben. Sobald ich von der Fähre fuhr, verlief alles gelassen und entspannt.

 

Ich konnte ohne Probleme mit dem Womo durch die Trelleborger Innenstadt fahren, es war weder so “ wuselig”, wie in den anderen Ländern, noch hatte ich Probleme den Weg zu finden (die Strassenführung war immer sehr gut ausgeschildert). Und wenn ich dennoch mal Fragen hatte, wurde ich immer sehr, sehr nett behandelt und die Schweden gaben sich extrem viel Mühe mir behilflich zu sein. Das gilt, um es mal vorweg zu nehmen, für die gesamte Tour.


"Schweden ist ein perfektes Urlaubsland

für Camping- bzw. Wohnmobil-Anfänger!"

 

Hier gehts mit Teil 2 weiter!


Ich bin Isa, 31 Jahre, mittlerweile seit einigen Jahren berentet und darum Vollzeit-Bloggerin. Vor einigen Jahren habe ich mir den Traum vom eigenen Wohnmobil erfüllt und reise seitdem als Alleinfahrerin durch Deutschland und Europa. Auf isaswomo schreibe ich rund um das Thema (Alleinfahrer) Wohnmobil, Camping, Outdoor, Tipps und Tricks, Tourbücher, Stellplatzhinweise und Videos. Ich freue mich wenn Du bei mir vorbei schaust und hoffe wir lesen uns !


Text und Fotos: Isa Speckmann

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Danke fürs Lesen!

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